Mittwoch, 24. Juli 2024

 


Bevor ich gerufen wurde – Indianische Weisheit
 
Am Anfang war das Schweigen.
Das Schweigen der Felsen,
des Himmels, der Gräser.
Das Schweigen der Nacht
und des Schöpfungsmorgens.
Lange bevor alles beim Namen genannt wurde,
bevor Berg zu Berg,
Stein zu Stein,
Erde zu Erde wurde,
war schöpferisches Schweigen.
Ewigkeit aller Ideen und Worte,
Respekt des Lebens vor dem Geheimnis.
Bevor ich,
bevor wir alle
beim Namen gerufen wurden,
war die Welt wortlos.

 

Meine Flügel…
wurden gestutzt.
Unmerklich.
Immer nur ein ganz kleines Stückchen.
Wieder und wieder.
Unabsichtlich.
Mit „guter“ Intention.
Niemand weiss,
dass es sie überhaupt gibt…
Aber ich selbst – ich weiß es.
Jetzt.
Endlich.
Mein Herz wusste es die ganze Zeit.
Es hat nie daran gezweifelt.
Aber es wurde übertönt von den Stimmen.
Zuerst nur Stimmen von Außen.
Später auch im eigenen Kopf.
Deshalb brauchte es Hilfe.
Hilfe, um gehört zu werden.
Hilfe, um den Kopf zu überzeugen.
Meine Flügel können nun langsam
wieder wachsen.
Können sich wieder entfalten.
Und dann…
Eines Tages, wenn ihr immer noch denkt,
Ich werde fallen…
Zeige ich euch,
dass ich…
FLIEGEN KANN!

 
unbekannt

 

Es gibt nur ein Mittel, sich wohl zu fühlen: Man muss lernen, mit dem Gegebenen zufrieden zu sein und nicht immer das verlangen, was gerade fehlt. 

 
© Theodor Fontane
Bild: pinterest.com